Beschreibung des menschlichen Teampartners

Bei der 18-jährigen Johanna wurde eine Autismus-Spektrumsstörung (ASS) und ADHS festgestellt. Inzwischen besucht die Schülerin aus Essen eine private Schule, die sich mit Autismus gut auskennt. Der Umgang mit fremden Menschen und der Aufenthalt an belebten Orten fallen ihr schwer, da sie von Reizen schnell überflutet wird. Signale von anderen Menschen kann sie schlecht lesen.

Die Schülerin erhoffte sich, durch einen Assistenzhund freier zu werden und  Sicherheit zu gewinnen.

Beschreibung des Hundes und seiner Fähigkeiten

Für Johanna hat Trainerin Heike mit dem damals 2-jährigen Magic die folgenden Dinge trainiert: In schwierigen Situationen führt er sie zuverlässig an einen ruhigen Ort. Panikattacken kann sie so schneller überwinden und manchmal schafft Magic es sogar, sie zu verhindern. Eine weitere Aufgabe von Magic ist Tiefendruck auszuüben, d.h. er platziert sich, wenn Johanna sich hinlegt, auf ihrem kompletten Körper. Oder er ruht mit seinem Kopf auf ihren Beinen, wenn sie sitzt. So kann sie sich in herausfordernden Situationen schneller entspannen.

In für Johanna einengenden Situationen kann Magic sie vorn und hinten blocken. Ihre ADHS trägt dazu bei, dass sie sich rasch langweilt und Ablenkung am Handy sucht. Eine Magic Superhero Aufgabe lautet deshalb: die Schülerin von ihrem Handy abbringen, damit sie bei sich bleibt. Auf einen bestimmten voreingestellten Klingelton hin, beginnt Magic sie durch Berührungen gezielt vom Handy abzulenken. Tagsüber hilft er ihr dabei, ihre Zeit inhaltlich und qualitativ gut auszufüllen.

Wir haben Johannas Mutter gefragt: Was hat sich verändert, seitdem Magic bei euch lebt?

Man sagt: ,,Das Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde!“. Für uns kam es auf vier Pfoten kurz nach Johannas 18. Geburtstag zu uns. Dass das eine magische Verbindung wird, hat sich schon im Vorfeld gezeigt. Johanna bekam ab dem Kennenlernen von Magic Hoffnung und Zuversicht, dass sie die Anforderungen in der Zukunft mit ihm zusammen meistern wird. Es gibt zwar noch Phasen, in denen es ihr nicht gut geht. Doch dann zaubert er ihr ein Lächeln ins Gesicht, weil er sie mit seiner Freude, Treue und Liebe beschenkt. Das schafft dann auch nur er! Mit Magics Hilfe sind mittlerweile Arztbesuche, Einkäufe, Behördengänge und vor allem der Schulbesuch besser möglich. Sie stellen noch deutliche Herausforderungen dar, können aber oft gemeistert werden. Vorher kam es in solchen Situationen zu Überforderungen und Rückzug bis hin zum Freeze-Zustand.

Magic gibt ihr durch seine Anwesenheit und den Körperkontakt, den er immer wieder aufbaut, viel Sicherheit und vermittelt Ruhe. Das Streicheln und seine Nähe helfen ihr, ihre Unruhe sowie Stress abzubauen und in Belastungssituationen nicht in eine Panikattacke zu verfallen. Sozialer Kontakt und Smalltalk sind nicht mehr ganz so herausfordernd, denn mit Hund an der Seite, hat man immer schnell ein Thema. In der Kommunikation mit Magic helfen Johanna die klaren Kommandos und die eindeutige Körpersprache. Sie sind so viel einfacher als bei uns Menschen. Wir sagen etwas, aber meinen etwas Anderes, was sehr verwirrend für autistische Menschen ist!

Wir sind so dankbar, wieviel im Vorfeld geleistet wurde, um aus ihm einen Assistenzhund und treuen Partner zu machen.